Mesopotamien,
die Heimat der Suryoye...
ist eins der ersten geographisch günstig gelegenen Gebiete, auf den menschlichen Gemeinschaften ein
sesshaftes Leben führen konnten. Das von den beiden Strömen Euphrat (Efrat) und Tigris (Deklath) durchflossene Land und die Umgebung bilden die geographischen Grenzen Mesopotamiens. Von den vorchristlichen 300er Jahren bis zur makedonischen Zeit trug Mesopotamien etliche Staaten-und Völkernamen. Mazedonier benannten das Land zwischen Euphrat und Tigris in ihrer Sprache um, es hieß ab dann Zweistromland. Dahingegen gaben ihm die Suryoye den Namen
„Bethnahrin“, der in ihrer Sprache dem Wort Mesopotamien entspricht.
Die Geschichte der Suryoye begann und entwickelte sich in Mesopotamien, ihrem Heimatland. Die historische und gegenwärtige Realität des Nahen Ostens kann erst dann erkannt werden, wenn die sozialen Strukturen der ansässigen Suryoye verstanden werden. In der mesopotamischen Landschaft, die östlich an den Randlagen des Zagros und nördlich des Taurus-Gebirges angrenzt und sich im Westen bis zum Mittelmeer, im Süden bis zum Persischen Golf erstreckt, gründeten sie Hochkulturen und behielten ihre kulturelle Identität in vielen Bereichen bei.
Mesopotamien zeichnet sich durch große geographische Vielfalt aus. Während der Süden zum größten Teil eine aus Schwemmmaterial entstandene Ebene ist, ist die mittlere Region bedeckt mit Wüsten und Ebenen. Im Norden liegen breitere Ebenen und Täler sowie hügelige Landschaften. Während im nördlichen Hochland ein raues Klima herrscht, mit Schnee und Kälte im Winter, gibt es in der fruchtbaren flachen Landschaft des Südens ein gemäßigtes Klima mit milden Wintern. Innerhalb derselben Jahreszeit erlebt man in Mesopotamien sehr unterschiedliche klimatische Verhältnisse.
Mesopotamien schöpft seine Lebenskraft aus seinen beiden Strömen, fruchtbaren Ebenen, Gebirgen und Meeren. Weiterhin verfügt es über die reichsten Ressourcen (im und auf dem Boden), insbesondere
Bodenschätze wie Wasser und Erdöl und landwirtschaftliche Produkte, deswegen zählt es auch zu den wichtigsten Gebieten der Welt. Mesopotamien, das als „die Wiege der Zivilisation” bezeichnet wird, ist das Land, in dem sich seit den Anfängen der Geschichte alle Handelswege (z. B. Gewürz-und Seidenstraßen) kreuzen, die aus dem fernen Osten kommen. Aufgrund seiner geostrategisch wichtigen Lage sowie seiner zahlreichen lebenswichtigen Schätze wird Mesopotamien als ein Paradies betrachtet.
Für viele Bevölkerungsgruppen war dieses Land ein attraktives Zentrum, das durch die Interaktion verschiedener, miteinander verflochtener Kulturen zur Heimat einer hohen Zivilisation geworden war. Bis sich der Kolonialismus etablierte, hatte man in Mesopotamien ein derartig entwickeltes Kulturniveau erreicht, dass jedes neu angekommene Volk stets das Ereignis der „Eroberung des Eroberers" erlebte. Die neuen Eroberer übernahmen sehr oft diese Hochkultur, die sie vorfanden, entwickelten sie weiter oder wurden in vielerlei Hinsicht von ihr geprägt.
Mesopotamien, das Heimatland der Suryoye, konnte nur durch Bemühungen dieses Volkes entstehen und sich weiterentwickeln. Denn über tausende Jahre hinweg schlugen die Suryoye mit ihrer Zivilisation, ihren kulturellen und künstlerischen Erzeugnissen, ganz tiefe Wurzeln in diesem geographischen Gebiet, mit dem sie auch eins geworden sind. Aus diesem Grund ist die Geschichte der Suryoye untrennbar verbunden mit der Geschichte Mesopotamiens.
Bezeichnungen für Suryoye
Seit den Anfängen ihrer Geschichte bis heute wurden Suryoye sowohl in politischen als auch in religiösen Dokumenten unter verschiedenen Namen erwähnt; Assyrer, Aramäer, Chaldäer, Suryoye, Maroniten, Melkiten, Nestorianer, Jakobiten, Mhallami. Diese Bezeichnungen weisen entweder auf einen wichtigen Herrschernamen hin oder sie wurden bei der Identifizierung der Suryoye für passend gehalten.
„Assyrer, Aramäer, Chaldäer, Suryoye“ sind Bezeichnungen, die ihren historischen Wurzeln entsprechend desselben Volkes und dieselbe Kultur beschreiben. Toleranz als Mittel zur Einigkeit verschiedener Volksgruppen steht bei den Suryoye im Vordergrund, weil sie ein Volk sind, dessen Glaube nicht nur mit einer einzigen Religion, bzw. Konfession verbunden ist. Dagegen werden die konfessionellen, einschränkenden Namen, welche die Suryoye identifizieren wollen, von manchen abgelehnt, da sie mit Vorurteilen belastet sind. Dass diese Bezeichnungen hier auch verwendet werden, sollte nicht als böse Absicht aufgefasst werden. Unser Ziel war es immer, die Gruppen und Gemeinschaften in ihrem historischen Umfeld, eben auch in ihrer Teilung, auf eine klare und konkrete Weise darzustellen.
St. Peter's Cave Church
Restored ziggurat in ancient Ur
Identität der Suryoye
Die Suryoye gehören zu den ältesten sesshaften Völkern im Nahen Osten und stellen die Synthese einer indigenen Kultur dar. Auf dem mesopotamischen Gebiet gründeten sie sich ihr Volk, schufen und entwickelten dort ihre kulturellen Werte und Sprache. Die Suryoye waren keine emigrierte Gemeinschaft. Ihre Herkunft sowie ihre Geschichte gehören eindeutig zu diesem geographischen Raum. Insofern die Wurzeln ihrer Kultur bis zu den alten Hochkulturen Mesopotamiens führen, verfügen sie über eine bodenständige und wertvolle Geschichte im Mittleren Osten. Die Vorfahren der Suryoye, (Assyrer-Aramäer- Chaldäer), Vorreiter der Entwicklung der Weltzivilisation, die mit ihren Errungenschaften in Politik, Religion und Kultur sowie in Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft den Grundstein für eine Hochkultur in Mesopotamien legten, waren bereits 4000 v. Chr. dabei ein Volk zu werden. Allerdings dauerte es etwas länger, bis sie politische Macht erlangten. In Mesopotamien wurde, das erst um 2350 v. Chr. durch die Entstehung des Akkad-Staates erreicht. Trotz vieler Schwierigkeiten gelang es den Suryoye ihre eigene Sprache, eigenständige Kultur und sesshafte Lebensweise mindestens 6000 Jahre lang, (geschriebene Geschichte) innerhalb desselben Lebensraumes zu bewahren.
Die letzte politische Macht der Suryoye, die bis zum Jahr 539 v. Chr. unter wechselnder Führung und unterschiedlichen Namen (Akkader- Assyrer-Babylonier-Aramäer-Chaldäer, u.a.) lebten, war die Abgar- Dynastie in Edessa (Urfa), deren Herrschaft bis zu seinem Niedergang eine bedeutende Rolle in der Politik Vorderasiens und der ganzen Welt spielte.
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